Time to say „Good Bye“


Das gilt nicht für mich, aber für Marvin und Marley, die beiden jugendlichen Modellathleten. Sie werden morgen einen ersten großen Schritt auf ihrem Weg zur Wiederauswilderung machen. Dazu werden Sie etliche Hundert Kilometer weit in ein geschütztes Reservat transportiert. Im Zielgebiet werden Sie zunächst ein paar Tage in einer sog. „Boma“ verbringen, einem abgesicherten, eingezäunten Areal, in dem sich die Neuankömmlinge an die Gerüche und Geräusche der zurkünftigen Umgebung gewöhnen können. Für die Reise wurden die beiden Geparden in den letzten Tagen vermehrt an die Enge der Transportbox und die vorübegehende Nähe einiger Menschen gewöhnt und nur noch vorsichtig gefüttert. Eine eher problematische Betäubung wird mit diesen Maßnahmen i.d.R. vermieden.

Das aktuelle Wetter mit Temperaturen nahe der 40°C-Marke macht die Reise aber sehr beschwerlich für Mensch und Tier. Die Menschen reisen immerhin in einem recht komfortablen und gut gekühltem Doppelkabiner, die Tiere reisen in ihren Blechcontainern auf der geschlossenen Ladefläche. Immerhin werden die unschönen Metallboxen noch gereinigt, desinfiziert und mit neuem Holzboden ausgestattet. Auch das Design wird mit Aufklebern noch etwas aufgepimpt.

letzte Designarbeiten an den Transportcontainern

Damit auch die Vierbeiner in den Genuss der leistungsstarken Klimaanlage kommen, wird kurzerhand der Kaltluftaustritt für den Beifahrer in den Laderaum umgeleitet – das Motto lautet „cats first“, Fahrer und Beifahrer werden sich schon arrangieren.

Die Kaltluft für den Beifahrer wird umgeleitet
in den Laderaum zu den beiden Katzen

Nach den ursprünglichen Planungen wäre es auch für mich langsam an der Zeit, meinen containerartigen Koffer wieder zu packen und 12 Stunden nordwärts zu fliegen. Tatsächlich habe ich den Termin aber um 9 Tage nach hinten verschoben. In der jetzt gewonnenen Zeit kann ich einige angedachte „Projekte“ hoffentlich noch abschließen.
Abgeschlossen ist der Bau der Gerätetafel für die Garten-Handwerkzeuge. Der Bau des Kratzbaums für Gremlin oder andere Kleinkatzen, der schon von Marie begonnen wurde, geht jetzt mit Mahi deutlich der Fertigstellung entgegen.

Im Camp der Waisenkinder wurde eine auffällige Kotprobe gefunden – die genaue Beschreibung erspare ich Euch. Jedenfalls ist in solchen Fällen vorgesehen, dass die Probe genauer untersucht wird. Dazu wird das Verdauungsprodukt aufgeschwemmt und mikroskopiert. Im Präparat wird vorrangig nach Parasiten-Eiern gesucht, aber auch anderen Auffälligkeiten kann man hier auf die Schliche kommen.

Leoné untersucht die Kotprobe unter dem Mikroskop auf Parasiten-Eier. Heute zum Glück ohne Erfolg. Die Probe ist „sauber“. (Bild: Franz Schulte, 2024/01)

Nachreichen will ich noch ein paar Bilder vom gestrigen Tag. Die Fütterung der Leoparden mit Frischfleisch stand auf dem Programm. Das lief zwar nicht so spektakulär ab wie bei den vorgehenden Durchgängen, aber der Schauspieler Panthera hat sich wieder alle Mühe gegeben, nBeobachter auf die Folter zu spannen. Hier ist eine kleine Bildergalerie – wie üblich durch Klick ins Bild starten.
(Alle Bilder: Franz Schulte, 2024/01)


3 Antworten zu “Time to say „Good Bye“”

  1. Gute Fahrt wünsche ich den Kätzchen; hoffentlich klappt alles und sie kommen im neuen Revier klar.
    In das Bild klicken klappt bei mir nicht. Ich hoffe es ist nur bei mir so.
    Zur Werkzeugtafel: aus einem früheren Leben als Lehrling bzw. Praktikant kenne ich die praktische Technik, den richtigen Platz die Werkzeuge durch eine aufgemalte Silhouette zu fixieren; damit haben Neulinge (und eingefleischte Schlamper) eine steilere Lernkurve. Ich weiß: alter Klugscheißer…

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