Teures Übergewicht


Persönliches Übergewicht kann teuer werden. Die evtl. nötige neue Konfektionsgröße erfordert manchmal erhebliche Investitionen in passende Garderobe. Ähnlich ist es beim Fluggepäck. Wenn der Koffer „aus dem Leim“ geht, kann auch das teuer werden.

Der Koffer eines Standard-Touristen hat i.d.R. ein von der Airline vorgegebenes Gewichtslimit von 20kg. Stabile, große Hartschalenkoffer wiegen schon in leerem Zustand schnell mal 4 und mehr Kilogramm, da bleiben gerade mal 16 kg für Garderobe, Kultur und Kleinkram. Bei längerem Aufenthalt in kalten Regionen wird das schnell mal knapp, die Boule-Kugeln bleiben zuhause.

In den traumhaften Zeiten der Prä-Ryanair-Epoche waren solche Rechnereien völlig überflüssig. Da wurden die renommierten Fluggesellschaften noch nicht vom irischen Emporkömmling animiert, das große Aufpreis-Bingo mitzumachen, um die Listenpreise bis ins Bodenlose zu senken. Ich erinnere mich an einen Flug mit Swiss Air in der Economy Class von Münster über Zürich nach Dar Es Salaam, bei dem mein Koffer schon 38kg schwer und auch noch außen mit zwei angegurteten Motorrad-Geländereifen bestückt war. Einzige Reaktion am Check-in-Schalter in Zürich war das Aufkleben eines „Attention: Heavy Luggage“ Warnhinweises. Ich hoffe nur, dass ich mti der Aktion nicht den Niedergang der Swiss Air eingeleitet habe.
Einige Jahre später musste ich beim Rückflug von Santa Cruz de La Palma schon wegen 22kg Koffergewicht den Check-in abbrechen und in einer Schlange am anderen Gebäudeende anstehen, um für die 2kg Übergewicht ein weiteres Ticket zu kaufen. Preis: 18,00€ – und das nur, weil wir Wein und Ziegenkäse nicht zurücklassen wollten.
Hier war es die „Air Berlin“ und die ist ja mittlerweile auch von Himmel und Bildfläche verschwunden. Dann bin ich vielleicht doch nicht für das Desaster bei den Schweizern verantwortlich

Die Geschichte geht mir aktuell durch den Kopf, weil mir auch von Condor jetzt wieder nur die besagte Freigepäckgrenze von 20kg zugestanden wird. Zum Glück ist in Kapstadt Hochsommer, wenn ich an Sylvester rüberfliege, und ich kann die dicken Wollpullover und Schneeschuhe zuhause lassen.
Kamera-Ausrüstung und Notebook für die Berichtersttung vor Ort bringen aber schon ohne Zubehör wie Stativ, Ladegeräte etc. rund 10kg auf die Waage. Dann noch die diversen Werkzeuge und sonstigen „Materialspenden“ für ASHIA, da kann die Geschichte noch spannend und/oder teuer werden. Aber ich schau doch einfach mal, was Condor dazu sagt:

Info zu Übergepack 01

Tolle Sache – Sparen mit Übergepäck. Klingt toll, aber irgendwie auch verdächtig. Ich schau mir lieber die „weiteren Informationen“ an:

Wenn ich also den Koffer auf 25kg herunterhungern kann, dann sind das 5kg mehr als erlaubt und das macht dann je Strecke (!!) 100,00€. Wo liegt da der Spareffekt? Dazu brauche ich wohl die Kosten, die entstehen, wenn man vorher schon das Übergepäck bucht, nämlich:

Ok, das sind bei 5kg Übergewicht „nur“ 80 €, also tatsächlich 20 € gespart – rechnen muss man eben können.
Aber was ist, wenn ich nur 4kg zuviel habe? Dann muss ich ja trotzdem ein 5kg Paket buchen, wiel es die nur in 5kg Sprüngen gibt. Dann wäre esGleichstand. Und bei 3kg zuviel? Da würde ich ja draufzahlen, oder wie? Und bei 6kg kommt der 10kg-Zuschlag für 139 € zum Tragen, schöner Mist.
Und was ist, wenn ich einfach mein Handgepäck etwas schwerer mache?? Auch dafür hat die Condor Homepage einen Preis:

Wenn ich also alles über 20kg aus dem Koffer ins Handgepäck stopfe und ich dabei mehr als 5kg zusammen bekomme, dann ist das mit 100€ die günstigste Lösung. Leider muss ich dann aber auch noch die Maximalgröße des Handgepäcks im Auge behalten:
eine Tasche 55cm x 40cm x 20cm
eine Tasche 40cm x 30xm x 10cm

Gut, dass ich noch einige Wochen Zeit habe um das alles zu berechnen – ein Fall für Excel mit „wenn; dann; sonst“.


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