Erster, ernster Tag bei ASHIA Cheetah Conservation. Nichts für Langschläfer, denn der Tag beginnt wegen der hohen Temperaturen schon um 06:30 Uhr, und da ist es auch schon richtig hell am 2. Januar an der Südspitze Afrikas.
Der erste Job ist sehr angenehm und entspannend – den Geparden soll es in Ihren geräumigen Gehegen nicht langweilig werden, da ist Unterhaltung gefragt. Anders als andere Katzen sind (erwachsene) Geparden überhaupt nicht an irgendwelchen Spielzeugen interessiert. Sie entspannen am allerbesten beim Laufen – und das möglichst schnell.
Zu diesem Zweck ist im allergrößten Gehege ein Seil mit Bodenrollen montiert, an dem z.B. ein reizauslösendes Bündel von Grünzeug befestigt werden kann. Ein irrsinnig schneller Elektromotor zieht diese Schein-Beute dann rundum durch das ganze Gehege und animiert die Katzen hinterher zu spurten. Ein wunderbarer Anblick!
Der Rest des Arbeitstages besteht darin, Futter zuzubereiten, d.h. Viertel von lokalen Gazellen oder Antilopen auf Metallsplitter (z.B. giftiges Blei vom tödlichen Projektil) untersuchen, wiegen, mit speziellen Nahrungsergänzungsmitteln spicken und für die Fütterung bereitstellen.
Zwischendurch ist dann auch für die Menschen Frühstückszeit und während später die Geparden in abgetrennten, kleineren Gehegen fressen, werden die Liegeplätze gereinigt, übriggebliebene Knochen von der letzten Fütterung aufgesammelt und gewogen und der Katzen-Kot ebenfalls gesammelt und auf Besonderheiten untersucht. Danach muss schon tiefgefrorenes Futterfleisch für die nächsten zwei Tage ausgesucht und zum Auftauen an einem geeigneten Platz abgestellt werden.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause sind Reparatur-Arbeiten an Haus und Hof eingeplant. Der Abend endet heute nicht nur mit einem wunderbaren Sonnenuntergang
sondern auch noch mit einem Highlight, der Fütterung der Leoparden, von denen bei ASHIA ein „normaler“ Gefleckter und ein „unnormal“ dunkel eingefärbter leben. Für diese Tiere, Misschief und Panthera, gibt es erst abends Futter, weil sie, wie alle anderen Katzen außer den Geparden, nachtaktiv sind und tagsüber normalerweise nicht fressen. Zur Erschwerung der Geschichte werden die Beutestücke in die Bäume gehängt, woran die Leoparden, besonders der schwarze Panthera, großen Spaß haben.
2 Antworten zu “Frühstart”
Wow, Franz, das ist ja wahnsinnig faszinierend. Ein so tolles Erlebnis. Ich freue mich ganz doll auf die nächsten Berichte von dir.
Hej Margret, das freut mich, wenn Ihr gelegentlich mal vorbeischaut. Ob es immer etwas zu erzählen geben wird, kann ich noch nicht überblicken, Im Moment komme ich aber kaum mit meinen Kurzgeschichten hinterher. Macht richtig Spaß hier!
Alles Gute für Euch und mögen die Wasserpegel wieder sinken!