Dip´n oder nicht?


Bleierne Schläfrigkeit liegt über den Geparden-Camps von ASHIA. Gestern wurden einige ganze, aber schon ausgenommene Springböcke verfüttert. Die Geparden sind keine Genießer, sonder absolute Schnellfresser. Ein erwachsener Gepard kann bis zu 14kg Beute auf einmal in sehr kurzer Zeit fressen. Klingt wenig schlau, ist aber nötig, denn was man hat, das hat man – für den Gepard übersetzt: was er gefressen hat, kann die überlegene Hyäne oder der viel stärkere Löwe ihm nicht mehr stehlen. Bei Marvin und Marley, den beiden Supersprintern von gestern, ist die Info noch nicht angekommen, dass ASHIA keine Löwen beherbergt und dass die beiden Leoparden auch weit weg hinter Schloss und Riegel leben. Sie hätten sich also auch ein paar Tage Zeit lassen können. Die beiden jungen Geparden haben sich aber einen Springbock von 21 kg Gewicht brüderlich geteilt und nur ca. 2kg Knochen übriggelassen. Jeder Modellathlet hat also ca. 9,5kg Fleisch gefressen. Bei einem Gewicht von 45-50kg ist das rund 20% der Eigenmasse. Auf einen gemütlichen Grillabend mit 6-8 menschlichen Durchschnitts-Gästen umgerechnet ergibt sich da eine fast unglaubliche theoretische Einkaufsliste. Sehr beachtlich, „Kopfkino aus“.

Der Tag bleibt etwas träge, da kann ich mal ein Thema anschneiden, das mir schon lange, eigentlich seit Jahren auf den Nägeln brennt:

Dip´n oder nicht?

Ich hab mich nicht verschrieben, sondern nur den Werbespruch des südafrikanischen Zwiebackherstellers „OUMA“ etwas abgewandelt.
Südafrika ist vielleicht das Land von Tafelberg, Fußballweltmeisterschaft, Krüger Park und Jo´burg? Ja, auch, aber wenn man mit offenen Augen durch die Supermärkte läuft bekommt man den Eindruck, dass Südafrika auch oder sogar vorrangig das Zwieback-Land Nr. 1 ist – wobei die Definition des Zwiebacks hier an der Südspitze Afrikas eine ganz andere ist als im nordrheinwestfälischen Hagen, wo „unsere“ Zwiebäcke mit dem pausbäckigen Kinderkonterfei auf der Packung hergestellt werden.
Der Hagener Zwieback hat in 100g ca. 1.600kJ / 5,2g Fett / 14g Zucker. Die südafrianischen „Rusks“ der Sorte „Peanut Butter“ können darüber nur lachen. Hier stecken in 100g ca. 2.100kJ / 19,6g Fett / 24,3g Zucker.
Die Standard Anfänger-Packung aus Hagen ist 225g schwer, das Pendant vom Kap gibt es nicht unter 450g. Wenn man z.B. an einem Freitag der nach Erstkontakt ruckzuck einsetzenden Fresslust nachgibt und erst stoppt, wenn der Karton leer ist, muss man aus Energie-Sicht betrachtet eigentlich bis zur nächsten Woche nichts mehr essen.

Die Auswahl an Rusk-Marken und Ausführungen ist unfassbar groß, auf jeden Fall ein Vielfaches größer als bei z.B. Gelierzucker (s. Vortagsbericht zu meiner Marmeladenproduktion).

Die Rusk-Welt ist durchgehend gleichmäßig einer erheblichen Suchtgefahr ausgesetzt, sie spaltet sich aber in zwei unversöhnlich gegenüberstehende Lager: Die einfach-so-Esser und die Jünger der „reinen Lehre des Einstippens“.

ein winzig kleiner Einblick in die Welt der Rusks aus dem Hause OUMA. (Foto: Franz Schulte 2024/01)
Die krümmelige Einfach-so-Variante (Foto: Franz Schulte 2024/01)
Die Dip-Version vor (Foto: Franz Schulte 2024/01)
und nach der Bergung. Hier noch gerade so rechtzeitig bevor das ganze Vorderteil wieder im Kaffe versinkt und sich weiter auflöst. (Foto: Franz Schulte 2024/01)

Ich oute mich mal als eindeutiger „Einfach-So“ Esser, weil ich die widerlich aufgeschwemmten Krümmel im Bodensatz einfach nicht leiden kann. Die Dip´n Anhänger kippen den kontaminierten Getränkerest wahrscheinlich einfach weg – welche Verschwendung. Gibt es dazu Meinungen? Dann gerne Kommentare schreiben – ich werde versuchen, schnellstens zu antworten.


2 Antworten zu “Dip´n oder nicht?”

  1. Es handelt sich offenbar um ein ähnlich schwerwiegendes Problem wie „Nutella mit oder ohne Butter“, wobei ich mich sowohl bei Nutella als auch bei Rusks frage, warum es überhaupt gegessen wird?! 😅

    • Naja, vielleicht auch wie die Frage nach Rot- oder Weißwein… aber welcher Süchtling könnte die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Weintrinkens im Allgemeinen schon objektiv beantworten?

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