Was bei Dürrenmatt eher wie eine tragische Kömodie abläuft, ist hier unter Katzen eine sehr schöne, beinahe rührende Aktion. Abby, nach James´ Tod jetzt mit 12,5 Jahren die Seniorin unter den hiesigen Geparden, gibt sich die morgendliche Ehre und lässt sich ohne Schwierigkeiten in die Rennbahn führen.
Es gibt diverse Faktoren zur Umrechung von Katzen- auf Menschenjahre, aber keine wirklich befriedigende Lösung. Jedenfalls sind 12 und mehr Jahre für Geparden in der Wildnis nur schwer zu erreichen, und noch schwerer zu überwachen. In Gefangenschaft mit entsprechender Pflege werden schon mal 14 oder ein bis zwei Jahre mehr erreicht. Abby ist jedenfalls deutlich im letzten Lebensabschnitt, eine sensationelle Performance ist von ihr auf der Rennbahn nicht zu erwarten. Heute früh passte aber wohl alles, Lust, Zeit, Temperatur (sehr schön frische 22°C um 06:30 Uhr) – man könnte sagen, sie ließ es mal ein bisschen krachen. Für ihre Verhältnisse sehr ausdauernd fast eine komplette Runde lang. Danach hat sie aber auch sehr deutlich gezeigt, dass mehr von ihr nicht zu erwarten ist. Es gibt zu Abbys Auftritt wieder eine kleine Galerie, die per Klick ins Bild gestartet werden kann. (alle Fotos: Franz Schulte, 2024/01)
Nach einer fast kompletten Laufrunde in ordentlicher Geschwindigkeit sind Abbys Akkus aber scheinbar leer, sie signalisiert, dass sie jetzt genug hat.
Starker Kontrast: vom ältesten Tier zum nur wenige Wochen alten Gremlin, intern wegen des heftigen Verhaltens auch „Monster“ genannt. Die mittägliche Fütterung und Beschäftigung geht selten ohne Blutverlust bei der humanoiden Dienerschaft über die Bühne. Auch heute. Mein Blut. Galeriestart wie gehabt.
(alle Fotos: Franz Schulte, 2024/01)
Die Attacken weiten sich seit einigen Tagen auch auf die Mitspielerin Nicknack aus, die vor Tagen noch unantastbar zu sein schien. Mal sehen, wie lange sie die rüden Angriffe des Monsters noch mitmacht. Im Moment sieht es noch mehrheitlich nach einvernehmlichem Spiel aus.
Die Sonne taucht heute mal in Rot unter – das ist selten.
