Bereicherung


„Animal enrichment“, also „tierische Bereicherung“ ist ein wesentlicher Beitrag zur Gesunderhaltung jeglicher Tierart in Gefangenschaft. Das Gegenteil dazu ist demnach wohl die tierische Verarmung. Letzteres ist den Älteren unter uns vielleicht noch von der alten Bärengrube im Osnabrücker Zoo der 1960/70er Jahre im Gedächtnis. Damit die Tiere nicht in ihren Gehegen abstumpfen, sollten sie immer wieder mit neuen Herausforderungen „bereichert“ werden. Die Leoparden Mischief und Panthera sind dankbare Abnehmer für jede Art von neuen Geruchskreationen. Panthera ist darüber hinaus ein sehr begabter und engagierter Kartonzerstörer. Die Ashia Volunteers haben in der letzten Woche in aufwändiger Kleinarbeit mit Kleister und Papier einen Tunnel aus Kartonagen zusammengebastelt. Die Enden wurden mit Minze bzw. Lavendel eingedieselt, das Pappmaché war mit Rosmarin angerührt. Diese Kartonkreationen haben schon eine längere Geschichte bei ASHIA und deshalb sind die beiden Leoparden auch schnell vor Ort, wenn eine neue „Bereicherung“ angeliefert wird.

Bei diesem Tunnel hat Panthera sich mehr für die Minze-Seite interessiert, Mischief steht eher auf Lavendel. Panthera ist auch fast bis zur Hälfte in den Tunnel gekrochen, hat ihn aber erstaunlicherweise nicht in seine Einzelteile zerlegt. Insgesamt eine sehr zivilisierte Aktion – vielleicht war es auch einfach zu warm.

Die Galerie illustriert den Ablauf – einfach ins Bild klicken.
(alle Fotos: Franz Schulte, 2024/01)

Wie ich schon mehrfach und wortreich erwähnt habe, funktionieren diese Bereicherungen bei Geparden so gar nicht. In Abwandelung eines ganz alten Schlagertextes könnte man sagen: „die wollen rennen nur, und sonst gar nichts…“.

Wenn sie aber so richtig angestachelt sind, können selbst bei Sommerhitze sensationelle Aktionen dabei herauskommen, aber schaut einfach in der Galerie, was Poppy und Misty & Co gestern Mittag angestellt haben: (ich hab´s mal Doppeldecker genannt).

Einzelansicht und Galeriestart durch Klick ins Bild,
(alle Fotos: Franz Schulte, 2024/01)

Diese Akrobatik ist schon ungewöhnlich und nur bei bei 2jährigen Youngstern zu erwarten. Bei Abby & Co wäre es sicher zu ernsthaften Kollisionsschäden gekommen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert