Ich fange einfach mal mit der Beschreibung der Rückreise an. Wann ich den Bericht fertigstelle steht wohl noch in den Sternen. Im Moment sitze ich noch an Bord des Condor Airbus A333 neo und muss die Online-Zeit relativ teuer bezahlen. da wird wohl gleich Schluss sein. Es ist auch schon nach 23:00 Uhr (Südafrika-Zeit) und vielleicht schaffe ich es doch mal, kurz die Augen zuzumachen. Das klappt bei mir einfach nicht. Auf jeden Fall wollte ich noch den Sonnenuntergang von heute über den Wolken loswerden. Farblich fast wie in Paarl von der Terrasse des Volunteerhauses aus, aber von meinem kleinen Flugzeugfenster nehmen Flügel und Düsen ziemlich viel der wunderbaren Aussicht – ich begrüße aber Vorhandensein und Funktion dieser „Hindernisse“ sehr. Die Luft ist auf der Terrasse in Paarl auch deutlich besser gewesen als hier unter 300 eingepferchten Touristen, die auch noch mit seltsamen Convenience- Köstlichkeiten aus der Condor-Vertragskantine gefüttert werden. Da kommt die Lüftungsanlage wohl nicht so ganz hinterher und muss durch intensives Wegatmen unterstützt werden. Sind ja auch nur 12 Stunden.

Es ist passiert! Ich konnte tatsächlich kurz einnicken. Irgendwann zwischen Eins und Drei in der Nacht, und Dank des freien Sitzplatzes neben mir war es sogar orthopädisch halbwegs erträglich und die Rückenschmerzen waren auszuhalten.
Condor lässt sich nicht lumpen und serviert als „Frühstück“ eine recht lieblos hingeworfene kleine Papiertüte mit Inhalt. Schwer zu beschreiben, was da in der Tüte steckt – sieht aus wie eine versehentlich mit zu viel Teig produzierte Mischung aus Maxi-Croissant und Weißbrot, in die eine 2mm dicke Scheibe Cheddar-Käse geschoben wurde. Laut Etikett immerhin 2 Tage haltbar, das glaube ich sofort. Kaffee und Wasser sind aber ok und willkommen.
Kulinarisch ist diese Art von „Verpflegung“ aber ein Armutszeugnis und dem Reisepreis absolut nicht angemessen. Auch die Nudeln von gestern Abend eher ein geschmackloser Witz. Das bekommt jeder Anfänger zuhause besser hin. Wenn die Kalkulation im angeblichen Preiskampf so knapp ist wäre es fair, wenn die Airline sich auf Kaffee und Getränke beschränken und den Fluggästen selbst die Verpflegung überlassen würde. Ich hatte z.B. am Airport in Kapstadt ein wunderbares Stück Toastbrot mit Avocado, Babyspinat, Gurken und Zitrone für umgerechnet 3,50€. So etwas hätte ich mir einpacken lassen und als Proviant mitnehmen können. Wenn ich dann noch an den Chat mit dem Condor Service in Sachen „Veggie“ Ernährung denke, dann sollte man mich im Moment besser nicht nach meiner Zufriedenheit befragen.
Laut Durchsage aus dem Cockpit haben wir die Reisehöhe schon verlassen (lt. Garmin nur noch 9.800m) und landen schon in ca. 30 Minuten um 05 Uhr in Frankfurt, bei einer Temperatur von 6 Grad. Irgendwo im Kamerarucksack schlummert noch ein T-Shirt. Das werde ich wohl brauchen, weil ich meine Jacke schlauerweise im Koffer verstaut habe. Den werde ich aber wohl erst später sehen.

Der Flug selbst lief bisher aber extrem ruhig und pünktlich, die Ankunftszeit wird mit 05:16 Uhr prognostiziert, also fast 10 Minuten früher als geplant, trotz verspätetem Start. Den ICE um 08:07 Uhr nach Osnabrück sollte ich erreichen können – aber am Ende kackt die Ente. Also abwarten.
Es ist alles so eingetreten wie erhofft. Pünktlich gelandet, Koffer relativ zeitnah in Empfang genommen und unbehelligt durch die unbesetzte Zoll-Kontrolle geschoben. Große Überraschung: mein Brüderchen erwartet mich schon am Ausgang und verkürzt mir die Wartezeit auf den ICE sehr angenehm.
Anschließend geht´s mit teilweise deutlich über 200kmh in Richtung Hauptbahnhof Osnabrück.

