Käfig-Training


Die Geparden, die im zarten Alter von maximal 2 Jahren wieder ausgewildert werden sollen, müssen zu dem Zweck z.T. recht weite Reisen machen. Die vorgesehenen und geeigneten Wildreservate sind i.d.R. nicht „um die Ecke“. Wenn irgendwie möglich wird die Sedierung der Tiere, also eine Betäubung, meistens per Injektion, vermieden. Die Mittel haben immer Nebenwirkungen und gehen oft auf die bei Katzen sowieso schon sehr empfindlichen Nieren.
Der Wach-Transport einer wildlebenden Katze, die eigentlich mit 90 kmh durch die Savanne rasen will, ist aber auch problematisch. Die Tiere werden deshalb regelmäßig mit Käfig-Traning an die Enge einer Transportbox und die Nähe einiger weniger Menschen gewöhnt. Dafür sind in jedem Zugang zu den Futterstellen Kastenfallen eingebaut, die in den Abmessungen exakt einer solchen Box entsprechen. Mit kleinen Fleischbrocken werden die Katzen in diese „Schleuse“ gelockt und dann werden die Eingänge mit Seilen fernbedient verschlossen. Zu Anfang nur wenige Sekunden und später etwas länger, je nach Nervosität der jeweiligen Kandidaten. Heute lief es bei Sky und Sage ganz prima, bei Marvin und Marley war noch Luft nach oben.
Bild-Ansicht und Galeristart per Klick ins Bild (alle Fotos: Franz Schulte, 2024/01).

Wenn solche Manöver oft und vorsichtig genug wiederholt werden, ist der Transport quer durch dieses riesige Land (dreieinhalb mal so groß wie Deutschland) zwar kein Kinderspiel, aber machbar – auch ohne starke Betäubung.

Ein kleines Highlight ist immer wieder die Fütterung der verwaisten drei Jungtiere, die mittlerweile schon den größten Teil ihrer Kindermähne verloren haben und scheinbar von Woche zu Woche dramatisch an Größe und Gewicht zunehmen.

Die sieben Monate alten Waisen haben es meistens sehr eilig, ans Futter zu kommen.
(Foto: Franz Schulte, 2024/01)
Wer zu lange herumtrödelt, muss dann doch noch Gas geben. (Foto: Franz Schulte, 2024/01)
Die drei Geschwister vertragen sich auch bei der Futterverteilung noch ganz wunderbar.
(Foto: Franz Schulte, 2024/01)

Zum Schluss noch etwas Neues zum Projekt „Tool Board“. Aus einem alten Schalbrett haben die ASHIA Volunteers eine ganz passable Wandtafel geschliffen und gewachst, um die kostbaren neuen FELCO-Werkzeuge gut sicht- und kontrollierbar zu präsentieren. Nach der Komplettierung sollen dann alle Profi-Sägen und Scheren hier aufgereiht werden. Die momentane Wetterlage wird uns morgen mit mehr als 40°C beglücken – da ist ein Platz in der eher kühl-schattigen Werkstatt ein echter Lichtblick.


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